OSTFRIESEN ZEITUNG vom 24. Februar 2011 
Von Lenas Lächeln nach langer Leidenszeit
Leichtathletin Saathoff mischt nach gesundheitlichen Problemen bundesweit ganz vorne mit

Von Til Bettenstaedt
Georgsheil. Nichts und niemand kann Lena Saathoff in diesen Tagen die Laune vermiesen. Auch nicht die Abitur-Prüfungen, die die 18 Jahre alte Leichtathletin aus Ihlow in wenigen Wochen zu bewältigen hat. Dass Lena Saathoff derzeit auf Wolke sieben schwebt, liegt am vergangenen Sonnabend. Da gewann die Dreispringerin in Leverkusen nicht nur Bronze bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften, sondern wurde von der Bundestrainerin Elke Bartschat (Münster) zudem in den Nationalkader berufen.
“Sie hat mich sehr gelobt. Der dritte Platz und die Nominierung sind mein bislang größter Erfolg", sagt Lena Saathoff - und lächelt.
Dieser Coup ist umso bemerkenswerter, weil sich die für den SV Georgsheil startende Ostfriesin erst seit einem Jahr intensiv mit der Disziplin Dreisprung beschäftigt. “Eigentlich hatte ich meine Stärken vor allem im Sprint über 100 oder 200 Meter", erzählt die
langjährige Mehrkämpferin, die auf Landesebene zahlreiche Erfolge feierte. Doch dann kam das Jahr 2009, das für Lena den Beginn einer langen Leidenszeit darstellen sollte. “Ich fühlte mich mit einem Mal oft sehr schwach, war ständig erkältet."

Ihre Laufzeiten wurden in dieser Phase deutlich schlechter, Lena Saathoff brach im Verlauf der Rennen nach 30, 40 Metern regelmäßig ein.
“Sehr deprimierend war vor allem, dass ich zunächst überhaupt nicht wusste, was los ist", erzählt sie. Erst nach etlichen Bluttests hatte die Leichtathletin eine Diagnose: Pfeiffersches Drüsenfieber. An intensives Lauftraining war in der Folge nicht zu denken. “Im
Sprint geht nun mal richtig die Post ab, da musste ich umdenken", erzählt Lena Saathoff. Weil sie schon zu Mehrkampfzeiten immer gerne gesprungen war, entschied sie sich gemeinsam mit ihrem Vereinstrainer Michael Mücher für den Dreisprung. In der
Sandgrube kam Lena Saathoff anfangs nur schwer in die Gänge. “Mehr als elf Meter schaffte ich in dieser Zeit nicht." Saathoffs Landescoach sagte ihr in dieser Phase, dass ihre Versuche nicht nach Dreisprung aussähen.
Mittlerweile ist die zukünftige Lehramtsstudentin längst wieder gesund, steigerte sich deutlich und feierte mit den 12,53 Metern in Leverkusen ihren bisher größten Triumph. “Damit habe ich nicht gerechnet. Nun weiß ich, dass noch mehr drin ist. 13 Meter
sollten es irgendwann schon sein." Um dieses Ziel zu verwirklichen und weitere Erfolge bei Meisterschaften zu erringen, schuftet Lena Saathoff fünfmal pro Woche an ihrer Fitness - auch wenn sie die Hallensaison nach der DM eigentlich beenden wollte. “Viel-
leicht werde ich aber noch zum Ländervergleich mit England und Frankreich Anfang März eingeladen. Daher trainiere ich weiter."
Doch ob die Leichtathletin des SV Georgsheil nun für den Wettkampf in Hamburg nominiert wird oder nicht Lenas Lächeln ist nach ihrer Leidenszeit ohnehin schon längst wieder zurückgekehrt. 

Trainingsgruppe 3
Trainingsgruppe 3